Lange ist es her, dass die großen Hersteller sich mit klassischen Adventures beschäftigten. Umso erfreulicher, dass der Nachschub von den kleineren Entwicklern immer professioneller und häufiger ausfällt. Das jüngste Beispiel dafür ist Ankh aus deutschen Landen, bei dem man sich sogar Rat von früheren LucasArts-Mitarbeitern holte.
Wie bei den Klassikern des Genres hat man es auch hier mit einer skurrilen Hintergrundgeschichte zu tun. Der junge Assil wollte eigentlich nur eine Party in der Sphinx veranstalten. Doch ein paar Missgeschicke später hat er nicht nur einen Todesfluch am Hals, sondern auch das Ankh, das Symbol des Lebens. Dass deswegen der Gott der Unterwelt hinter ihm her ist, ist aber nur sein zweites Problem. Zuerst gilt es, an den Pharao kommen, der ihm beim Fluch helfen soll.
Wie es sich für ein ordentliches Adventure gehört, ist der Weg dahin steinig. Bei den zu lösenden Rätseln wird vollständig auf das Inventar gesetzt, zu entschlüsselnde Mechanismen oder seltsam zu bedienende Maschinen gibt es nicht. Ebenso hat man sich unpassende Actioneinlagen erspart und da man auch nicht sterben kann, lässt es sich ganz entspannt spielen - so wie es sich für ein gutes Adventure gehört in gewohnter Point'n Click-Steuerung.
Ebenso aussagekräftig für die Qualität eines Spiels aus diesem Genre ist die Story. Hier kann Ankh vor allem mit den tollen Charakteren punkten. Dumme Meuchelmörder oder Monty Python-mässige Händler gehören zu den Figuren, über die man stolpert. Und dank der stets fairen Rätsel kann man sich auch voll auf die tollen Dialoge konzentrieren.
Die lassen sich auch umso mehr geniessen, als sie von professionellen Sprechern synchronisiert wurden, unter anderem der deutschen Stime von Ben Stiller. Auch grafisch kann man sich nicht beschweren. Neben Kamerafahrten warten toll animierte Figuren und schöne Umgebungen auf einen.