Call of Cthulhu brauchte schon in der Konsolenfassung einige Jahre, um das Licht der Händlerregale zu erblicken. Ein weiteres halbes Jahr später können sich nun auch die PC-Spieler gruseln. Geändert hat sich gegenüber der Xbox-Vorlage wenig.
Jack Walters musste selbst vor einiger Zeit gegen den Verlust seines Verstandes ankämpfen, wenn auch nicht wegen des Treffens von Monstern. Als er glaubt, sein Leben wieder im Griff zu haben, übernimmt er einen Fall in der Küstenstadt Innsmouth. Der Ort wirkt heruntergekommen und die Einwohner begegnen ihm voller Misstrauen. Schnell merkt er, dass er auf ein düsteres Geheimnis gestoßen ist, dessen wahrer Umfang sich ihm aber erst nach und nach eröffnet.
Sobald man sich ins Spiel begibt, blickt man sich zuerst verwirrt auf dem Bildschirm um, sieht man doch überhaupt keine Anzeigen. Das ändert sich auch im weiteren Verlauf nicht. Verletzungen werden durch Geräusche, wie fies splitternde Knochen, oder ein rotes Flackern des Bildes verdeutlicht. Das System funktioniert erstaunlich gut und führt vor allem dazu, dass man vollkommen in die bizarre Welt Cthulhus versinken kann.
Spielerisch wird ein Mix aus den Komponenten Adventure, Schiessen und Schleichen geboten. Dabei kann man vielen Auseinandersetzungen aus dem Weg gehen, indem man sich im Schatten hält und seinen Kopf anstrengt. Der ist wesentlich häufiger gefordert als ein schneller Zeigefinger, gilt es doch Logik- und Inventarrätsel zu lösen, die zwar fordernd sind, aber niemals frustrierend werden.
Die unglaublich dichte Atmosphäre von Call of Cthulhu entschädigt für so manche technische Unzulänglichkeit. Wenn man von lauten Schreien gejagt wird, eine Tür hinter sich verriegelt und im letzten Moment entkommen kann, achtet man nicht darauf, dass die Figuren und Umgebungen etwas undetailliert sind. Dafür sehen die Texturen auf dem PC etwas besser als auf der Konsole aus.
Bis zum unglaublichen Ende schafft es das Spiel dank toll inszenierter Zwischensequenzen und professioneller Sprecher stets die Spannung zu halten.