Es ist schon erstaunlich, dass die Welt der Dungeons & Dragons bisher noch keine Verwendung in einem Strategiespiel fand, bietet sie doch eine Vielzahl an Einheiten und ein komplexes Szenario. Dragonshard füllt diese Lücke, orientiert sich aber weiterhin auch an den Rollenspielwurzeln.
Die Geschichte ist, wie es zu erwarten war, episch gehalten. Drei Fraktionen kämpfen um ein magisches Artefakt und in zwei Kampagnen kann man den Verlauf der Story mitbestimmen. Diese ist nicht zuletzt dank des Dungeon & Dragons-Hintergrund spannend, wenn auch etwas kurz.
Das eigentliche Spiel unterscheidet sich auf den ersten Blick kaum von anderen Vertretern des Genres. Doch schon beim Bau der Basis wird klar, dass man seine bisherigen Taktiken überdenken muss. Eine Basis kann nur eine bestimmte Anzahl von Gebäuden unterhalten, die sich dazu noch gegenseitig beeinflussen. Nur wer mehrere Gebäude gleichen Typs baut, kann die Erfahrungsstufe der entsprechenden Einheiten weiter steigern. So muss man schon beim Bauen abwägen, welche Strategie man mit seiner Armee verfolgen möchte.
Erfahrung ist ein besonders wichtiges Spielelement. Statt einzelner Soldaten erschafft man immer Anführer, die je nach Erfahrung eine bestimmte Anzahl Einheiten leiten können. Um aufzusteigen, begibt man sich auf die zweite Ebene des Spiels, die Unterwelt. Hier wird Dragonshard beinahe zu einem Rollenspiel, gilt es doch, Fallen zu entschärfen und mit seiner Party Quests zu erfüllen. Schade nur, dass man die hochgepowerten Helden nicht mit in die nächste Mission nehmen kann.
Die ganz eigene Atmosphäre von Dragonshard wird durch die fantasievolle Grafik noch verstärkt. Die Schöpfungen des Dungeons & Dragons-Universum sind wunderbar umgesetzt worden, nur die oftmals etwas gelangweilt wirkende Sprachausgabe trübt den guten Gesamteindruck etwas.