Nach dem hervorragenden GTR hätten die Entwickler es sich eigentlich gemütlich machen können. Einfach wie die Konkurrenz etwas an den Feinheiten schrauben und den Umfang etwas ausbauen, fertig. Stattdessen hat man sich dazu entscheiden, sich auf neues Terrain zu wagen und auf legendäre Autos der 60er und 70er zu setzen.
Neben einem Ford Mustang warten also Klassiker wie die Chevrolet Corvette oder der Porsche 906 auf einen, insgesamt ganze 90 Modelle, die allerdings oftmals nur Variationen voneinander sind. Ähnliches gilt für die Rennstrecken, bei denen die 11 Grundstrecken auf 25 Abwandlungen aufgebläht wurden. Macht aber nichts, Abwechslung gibt es mehr als genug, schliesslich wartet sogar der belgische Zolder auf einen.
Und wie sollte es bei soviel Umfang auch langweilig werden? 23 Meisterschaften gilt es zu absolvieren. Je höher man kommt, desto mehr Runden werden gefahren und desto mehr Gegner warten auf einen, immerhin bis zu 20. Wer als Gewinner über die Ziellinie rollt darf sich auch über Geld freuen. Damit heisst es dann, neue Autos einzukaufen, wobei sich die zu gewinnende Summe nach dem Schwierigkeitsgrad richtet. Dieser ist sehr frei einstellbar, bis zu neun Fahrhilfen können ein- und abgeschaltet werden.
Das Verzichten auf Unterstützung macht sich allerdings bezahlt, ist das Fahrverhalten doch mit das Beste, was das Genre zu bieten hat. Der Untergrund macht sich deutlich bemerkbar und so landen die teilweise störrischen Wagen bei unkontrolliertem Verfahren schnell ausserhalb der Strecke. Allerdings sind die Fahrfehler deutlich nachvollziehbar und so stellt sich nach einer Eingewöhnungszeit ein hervorragendes Fahrgefühl ein.
Auch bei der Grafik hat man sich richtig ins Zeug gelegt. Tag- und Nachtverläufe sorgen für Atmosphäre, die Rennboliden sehen extrem überzeugend aus und sogar die Fahrer werden aufwändig dargestellt. Kleiner Wermutstropfen: Das Schadensmodell ist eher schwach.