Rollenspiel. Oftmals wird dieser Begriff von so titulierten Games ganz falsch interpretiert. Da werden tolle Stories erzählt und riesige Welten konstruiert, doch die Möglichkeit, eine beliebige Rolle anzunehmen, ist oft nur eingeschränkt.
Ganz anders die Spiele aus der Elder Scrolls-Reihe, deren jüngster Sproß Morrowind ist. Hier kann der Spieler den Pfad einschlagen, den er will. Sei es als Held, als Dieb oder gar als Vampir, die eigene Figur kann komplex erstellt werden. Man startet als Gefangener, der gerade freigelassen wird. Als Erstes wird man nach dem Namen gefragt und kann schon dann Punkte auf dutzende Kategorien verteilen. Wie man dann weiterspielt, ist einem selbst überlassen.
Morrowind enthält eine umfangreiche Story, der man aber keineswegs strikt folgen muss. Denn die Welt des Spieles ist gigantisch, es gibt verschiedene Dörfer, die sich teilweise auch abseits der Pfade befinden und nur von erkundungsfreudigen Abenteurern entdeckt werden. Genau das ist auch der Punkt, wofür die Spiele aus der Elder Scrolls-Reihe immer geschätzt oder verachtet wurden. Denn die Hintergrundstory ist relativ schnell erzählt, der Reiz liegt im endlosen Spiel, dem Auskundschaften der Welt. Vielen Spielern ist dies zu langweilig, zumal sich viele Quests zu sehr ähneln und darunter die Abwechslung leidet. Doch für Andere ist es die Offenbarung. Wie reagieren die Leuten auf mich als Vampir? Was für ein mächtiger Zauberer kann ich werden?
Und wem das noch nicht reicht, der sieht sich einfach an der unglaublichen Grafik satt. Wunderschöne Wassereffekte treten da in Konkurrenz mit ausgefeilter und fantasievoller Architektur. Dabei braucht es aber schon einen High-End-PC. Erst ab Geforce3 und einem 1,4GHz-System wird das Abenteuer spielbar, auf der XBox hat man dieses Problem nicht.